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Praxis für Ernährung & Mentale Gesundheit

  • AutorenbildMelanie Knorr

Intuitives Essen: Meine Erfahrungen

Aktualisiert: 2. Dez. 2022



TEIL 1: Wie alles begann.

 

Wow, wie die Zeit vergeht! Seit 3 Jahren esse ich nun intuitiv und heute möchte ich dir davon erzählen, wie ich zum Intuitiven Essen kam.


Leere Pizza Karton nach Essanfall


"Alles essen, was man will? Na, das kann ja nur in täglichen Pizzaorgien enden. Und überhaupt: was soll daran gesund sein?


Solche Gedanken schossen mir durch den Kopf, als ich das erste Mal vom Intuitiven Essen hörte. Zu dieser Zeit achtete ich ziemlich strikt auf meine Ernährung, überschlug im Kopf vor den Mahlzeiten Kalorien und aß nur sehr selten Pizza, Kuchen oder Döner (waren für mich "Dickmacher").


Warum ich das so gemacht habe? Nun ja, auch ich habe in meiner Jugend leider Erfahrungen mit Bodyshaming machen müssen und dadurch wuchs in mir das Bedürfnis, anders auszusehen. Anders hieß in dem Fall: dünner. Und wie das mit dem dünner werden geht, lernte ich schon früh durchs familiäre Umfeld, Zeitschriften und Fernsehen: weniger essen und auf "Dickmacher" verzichten. Dieses Mantra brannte sich in mein Hirn und blieb. Ich verinnerlichte also: wenn ich "Dickmacher" oder zu viel esse, werde ich dick. Abwertende Gedanken über mich und meinen Körper gab es gratis dazu.



Und wieviel darf ich heute?

 

Frau isst intuitiv die Kuchen Pastel de Nata in Lissabon

Ich begann, mich mehr und mehr mit Lebensmitteln auseinander zu setzen und machte später auch eine Hochschulausbildung zur Ernährungsberaterin. Mein Essverhalten war kopflastig und voller Angst zuzunehmen - befeuert vom ständigen Auseinandersetzen mit Lebensmitteln, meinem Körper und Einflüssen der Diätkultur in den Mainstream-Medien.


Ich kannte die Kalorien vieler Lebensmittel auswendig und plante mein Essen so, dass ich nicht über meinen täglichen "Bedarf" kam. Ich wählte vorwiegend Lebensmittel mit geringer Kaloriendichte, denn davon konnte ich ja mehr essen. Wenn ich mal Döner und Co. aß, kompensierte ich es durch kleinere Mahlzeiten davor oder danach.


Meinen Hunger konnte ich zwar ganz gut wahrnehmen, aber Sättigung nicht. Ich erreichte beim Essen sehr selten die psychologische Sättigung, denn nach dem Essen fühlte ich mich selten richtig zufrieden. Heute weiß ich: Wie hätte das auch gehen sollen, wenn ich nur Lebensmittel nach dem Nährwert aussuchte und kaum Gerichte aß, auf die ich auch Lust oder Appetit hatte?




Die Wende.

 

"...die innere Haltung musste also eine bedeutende Rolle spielen, um intuitiv essen zu können."

Vor ein paar Jahren fühlte ich mich zunehmend genervt und gestresst vom ganzen Kaloriengezähle und der Essensplanung. Ich fühlte mich gefangen in meinem selbst gebauten Käfig. Und so richtig am "Ziel" kam ich irgendwie auch nicht an. Ich fühlte mich nie schlank genug, auch wenn ich schlank war! Ich verglich ständig mich mit noch schlankeren Personen.

Über Instagram stieß ich auf das Intuitive Essen und war erstmal ganz schön skeptisch. Aber zugleich war ich auch fasziniert! Sollte es wirklich möglich sein, beim Essen einfach auf seine Körpersignale zu hören? Zu essen, was man will, wenn man Hunger hat und aufhören, wenn man satt ist?

Ich dachte an die Menschen in meinem Freundeskreis, die das einfach schon immer so machten. Wieso konnten die das und ich nicht? Was war der Unterschied? Ich fragte sie und stellte fest, dass sie nicht groß über Essen nachdachten und auch, dass sie keinen Wunsch hatten, möglichst schlank zu sein. Okay, die innere Haltung musste also eine bedeutende Rolle spielen, um intuitiv essen zu können. Also wagte ich den Schritt und probierte das Intuitive Essen aus.



"Ist ja ganz schön mutig, jetzt einfach so die Lasagne zu essen!"



Ich wollte mich erstmal mehr auf Hunger und Sättigung konzentrieren. Zusätzlich beschloss ich, zu essen worauf ich Lust hatte. Als Erstes machte ich mir Lasagne, mit richtig Käse und so ;-). Dann nahm ich mir ein kleines Stück und fühlte mich ganz schön tollkühn. Ich dachte: "Ist ja ganz schön mutig, jetzt einfach so die Lasagne zu essen!" Bis zu diesem Tag hätte ich mir nämlich die Lasagne kalorientechnisch ordentlich eingeplant. Nun durfte sie spontan in meinem Bauch landen. Die neue Freiheit fühlte sich tatsächlich erstmal ganz gut an. Optimismus flammte auf.


Über die Zeit merkte ich, dass ich meinen Hunger ganz gut spüren konnte (hatte ich ja auch ständig, weil ich oft zu wenig aß). Mit der Sättigung ging's allerdings schwieriger. Ich war ziemlich unsicher, ob das, was ich da wahrnahm, nun Sättigung ist. Zeitweise merkte ich, dass ich schon nach einer kleinen Menge satt war. Und manchmal war ich aber erst nach einer viel größeren Menge satt. Ein anderes Mal war ich zwar total voll, aber nicht zufrieden... -"Hää?!"


Puh, die ganze Sache schien also weitaus komplexer zu sein, als ich dachte! Ich war etwas frustriert, aber mein Forschergeist war angefixt und ich begann nach körperlichen und psychologischen Zusammenhängen zu recherchieren, die Hunger und Sättigung beeinflussen. Ich las wissenschaftliche Literatur, hörte Podcasts, stöberte in Büchern und war einfach nur geflasht!

Es gibt so viele Faktoren, die unsere Lebensmittelauswahl, die gegessene Menge, unsere Hungerwahrnehmung und Sättigungssignale beeinflussen. Aber damit nicht genug: Mir wurde klar, dass auch unser gesellschaftliches Schönheitsideal, persönliche Glaubenssätze und Muster, Bildungsstrukturen sowie Lebens- und Arbeitsbedingungen unser Essverhalten beeinflussen.


Ich fühlte mich etwas doof. Da stand ich mit meiner Ernährungsberaterausbildung und konnte toll über Nährstoffe philosophieren, aber wusste doch eigentlich gar nichts über Essen. Und "einfach so" auf Hunger und Sättigung zu hören, hat mich nicht zum Intuitiven Esser gemacht.


Essen ist mehr. Essen ist eine Handlung. Eine Beziehung.


 

Vielleicht hast Du auch keine Lust mehr, dir ständig Gedanken um Kalorien und Co. zu machen und willst endlich wieder freier und unbeschwerter essen? Ich unterstütze Dich auf deinem Weg. Hier gehts zum Termin.



Hinterlasse mir gern unten einen Kommentar mit deinen Erfahrungen zum Intuitiven Essen oder schreib mir deine Fragen zum Thema.



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